· 

ICH LIEBE DAS FREMDE UND HABE ANGST DAVOR - LASST UNS TANZEN!

US-Vizepräsidentin in der Arena des Schweizer Fernsehens beobachtet von einem Zeitlupen-Satiriker

2 Politikerinnen und 2 Politiker mit Moderator in der Arena des Schweizer Fernsehens,
während US-Vizepräsidentin Kamala Harris ihren Eid auf die Bibel schwört
und der Satiriker Renato Kaiser die Zytlupe fürs Schweizer Radio aufnimmt.

Die Lage ist ernst: Unseren Satirikern geht der Humor aus! Wie weit es die Satirikerinnen mitbetrifft, ist mir nicht bekannt. Gibt es überhaupt solche in der Schweiz? Jeder noch so kleine Hinweis im Kommentar unten auf dieser Seite könnte zur Aufklärung beitragen.

 

Kamala Harris ist frischgebackene US-Vizepräsidentin. Sie stamme aus Hawaii und tanze deshalb sowieso. Das sagte SP-Nationalrätin Yvonne Feri in der Smalltalk-Schlussrunde der Arena «Mutierte Viren – wird jetzt alles noch schlimmer?» vom 22. Januar 2021 im Schweizer Fernsehen SRF

 

Nebenfrage: Was hat ein sorgfältig ausgewogenes Politiker_innen-Quartett – 2 Frauen und 2 Männer von links nach rechts durch das Parteien-Spektrum – zu mutierten Viren mehr zu sagen als eine Jassrunde? Warum sie also an mit Plexiglas abgetrennten Stehpültchen mit Hackabstand im Fernsehen stehen lassen?

 

Nebenantwort: Damit Renato Kaiser am heimischen Küchentisch eine Rassismus-Satire basteln kann. Dabei kommt nicht klar heraus, ob er sich über Rassismus lustig macht oder die Geilheit, einander des Rassismus zu bezichtigen. Seine Zytlupe (sprich Ziitlupe, nicht Zütlupe) «Eiertanz der Toleranz» vom 30. Januar 2021 auf Schweizer Radio SRF bleibt ein Tanz auf Gipseiern. Die schiebt man den Leghennen unter, damit sie ihre Eier ins vorgesehene Nest legen und nicht verstecken – und am Ende sogar ausbrüten. Toleranz ist ja auch kein Güggel (Hahn), sondern ein Nogo, langweilig und tötelig. Eine Mutation des Rassismus. Ein Shutdown (Aussgangssperre) des Denkens in Kategorien bunter Vielfalt. Die kleine Schwester des Desinteresses.

 

Jawohl: Ich bin rassistisch und stolz darauf! Wir alle sind rassistisch, lieben das Fremde und fürchten es – auch wenns nur ein Virus ist. Kamala Harris ist eine Politikerin aus Oakland, Kalifornien. Sie ist ein Oberschicht-Kind mit tamilisch-indischen Wurzeln mütterlicherseits und jamaikanischen Wurzeln väterlicherseits. Durch ihre Adern fliesst US-amerikanisches Blut durch und durch. Deshalb ist sie Vizepräsidentin geworden und nur deshalb. Kamala Harris ist keine «Schwarze», wie das die Medien plappern und alle Welt zwitschert, ausser die alte Klapperschlange mit elektronischem Maulkorb. (Klammerfrage: Wer regiert eigentlich die Welt? Klammerantwort bitte unten im Kommentar!)

 

Ja, ich weiss, Mohandas Karamchand Gandhi wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts als britischer Anwalt in Südafrika auch als «Schwarzer» diskriminiert. Dennoch: Kamala Harris ist kein Hula-Hoop-Hawaii-Mädchen, das zur US-amerikanischen Vizepräsidentschaft gekommen ist wie die Jungfrau zum Kind. Darüber regt sich Renato Kaiser so kurz nach Weihnachten auch gar nicht auf. Sondern, dass eine Schweizer Politikerin der amerikanischen Politikerin unterstellt, sie habe das Tanzen im Blut.

 

Ja, Renato Kaiser, das regt mich auch auf. Denn das ist Rassismus gegenüber Schweizerinnen ohne Migrationshintergrund: Ich bin beleidigt, dass man mir das Rhythmus-Gefühl nicht zutraut. Denn das alles ist nicht eine Frage der Hautfarbe. Auch die Ethnie (Menschengruppe mit einheitlicher Kultur), in der frau aufgewachsen ist, ist zweitrangig. Denn erstens: Wo gibt es in unserer kapitalistischen Diskriminierungsgesellschaft noch eine Menschengruppe, die überhaupt Kultur hat und obendrein noch eine einheitliche? Und zweitens: Wer weder Satiriker, noch SP-Nationalrätin, noch US-Vizepräsident geworden ist, hat sich vielleicht mit Rhythmus angesteckt und tanzt sowieso…

Kommentar schreiben

Kommentare: 0