· 

WARUM HABE ICH NOCH HOFFNUNG?


Ich bin gut und will Freude daran haben - Lebensfreude

Ich befinde mich in der Lebensphase der Expertise, wo Abschlüsse und Diplome keine zentrale Aussagekraft mehr besitzen. Sondern das, was ich in meinem Leben angeeignet, umgesetzt, verknüpft und querverbunden habe. Die Ideen liegen nämlich am Wegrand, frau muss sie nur pflücken. Das bedeutet, dass ich einen guten Job ohne grosse Einführung machen kann. Ich bin weder dement noch ungebildet, noch krank, noch behindert, noch Flüchtling. Ich bin nur Schweizerin mit Schweizer Wurzeln und globalen Antennen. Ich habe den schweizerischen Freiheits-, Gerechtigkeits- und Demokratie-Sinn und bin Teil der Weltgeschichte eines halben Jahrhunderts.

 

So brauche ich keine Hilfe und will auch nicht «helfen». Sondern meine Gabe an die Gesellschaft weitergeben und damit zur positiven Weltgestaltung im nächsten halben Jahrhundert beitragen. Ich weiss was ich kann und will meine beruflichen und biografischen Entscheide selber treffen. Ich suche einen Brotjob im Bewusstsein, dass der Mensch nicht von Brot allein lebt. Damit ich Hefe, Mehl und Wasser und Strom kaufen kann, damit ich ein Dach über dem Kopf habe, damit ich meine ausgefransten Kleider ersetzen kann. Kurz: damit ich mein Leben gestalten und an der Gesellschaft teilhaben kann.

 

Als versierte Fach- und Führungskraft mit einem hervorragenden pfarramtlichen Kompetenzenprofil stelle ich mich gern Ihrer Institution oder Ihrem Unternehmen zur Verfügung. Falls Sie mir absagen werden, ohne mir ins Gesicht gesehen und mit mir geredet zu haben, sagen Sie nicht, dass es Ihnen leid tue und dass Sie mir alles Gute wünschen. Schauen Sie dann einfach in den Spiegel


Teufelskreis der Hoffnung: Die Hoffnung stirbt zuletzt, vorher stirbt der Mensch

Der Berater des Regionalen Arbeitsvermittlungszentrums (RAV) erklärt mir das Phänomen der «guten zweiten Wahl»: Die Absage kommt nie umgehend, sondern stets nach Abschluss des Rekrutierungsverfahrens. Aufgrund des Alters - und nur deswegen - nie wegen des Geldes oder anderer Kriterien, wie kürzlich «Ihr Arbeitsweg ist zu lang» oder «wir haben uns nicht gegen Sie, sondern für jemanden bestimmten entschieden» landet unsereiner zum vornherein auf Beige B, da aber «zuoberst», wie man mir auch schon versichert hat. Man redet nicht mit einem. Stellt keine Fragen, sonst würde man ja noch Antworten bekommen, die einen die Absage-Gründe vermiesen ...

 

Die Anforderung des RAV-Beraters ist, den Einstiegstext zum Lebenslauf (Begleitbrief mache ich längst nicht mehr, es ist die Mühe nicht wert) so zu gestalten, dass frau auf Beige A kommt und dort nicht gerade zuunterst, so dass wenigstens die Wahrscheinlichkeit für ein Gespräch besteht. Meine Vernunft und Erfahrung sagt: Das ist unmöglich. Ich habe schon so viel probiert und umformuliert.

  • Weil es mir als gute Texterin und Layouterin Spass macht.
  • Weil ich dann wieder erkenne, wie gut ich bin.
  • Weil ich dann nicht verstehe, dass ich keine Chance haben sollte.
  • Weil ich sehr kreativ, gescheit und spontan bin und jedes Fitzelchen neue Erkenntnis gleich in Ideen umsetzen.
  • Weil ich nicht verstehe, dass draussen keine menschlichen Menschen sein sein sollten.
  • Weil das kein Leben ist, sondern

... ein Teufelskreis ...


Schweizerin in der Schweiz: Diskriminierung bis zum Ausschluss aus der Gesellschaft

Autistische Kinder spielen sich auf, um die Welt zu retten. In der Schweiz dürfen Erwachsene mit Trisomie 21 Hilfslehrer werden - ausgerechnet! - und fordern im Fernsehen Wahlberechtigung, um am Leben teilhaben zu können. Bei Flüchtlingen anerkennt man, dass sie eine Aufgabe brauchen, einen autonomen Lebensunterhalt, um das Leben in Würde gestalten zu können.

 

Ich aber bekomme keine Chance, wurde längst von der Schweizerischen Eidgenossenschaft, von dem Staat, wo sich meine Herkunft bis um 1600 zurückverfolgen lässt, aus dem Sozialnetz ausgesteuert. Auch jetzt, da ich mich wieder beim Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) angemeldet habe, kriege ich Absage um Absage. Wegen des Alters, sagt mein RAV-Berater, dem in Kürze die Pensionierung gegen seinen Willen durch den Staat (Kanton) droht. Sämtliche anderen Begründungen seien Ausflüchte, um sich nicht wegen Diskriminierung gemäss Artikel 8 der Bundesverfassung strafbar zu machen. Wie verlogen ist denn das? Jetzt tun auch noch die Stellenhabenden mit am Telefon hörbarem Migrationshintergrund der Arbeitslosenkasse blöd, mich wieder aufzunehmen und verlangen immer neue Nachweise und sind dabei frech:

 

Brief vom 6. September, Anspruch auf Arbeitslosenentschädigung: 

«Sie haben einen Anspruch auf Arbeitslsosenentschädigung gestellt und für die Festlegung des Anspruchs sowie die Auszahlung der Arbeitslosenentschädigung unsere Kasse gewählt. Wir danken Ihnen für dieses Vertrauen und werden uns bemühen, die uns eingereichten Unterlagen möglichst schnell zu bearbeiten. Um Ihren Anspruch auf Arbeitslosenentschädigung abklären zu können, benötigen wir noch folgende Angaben und Unterlagen (...) Bitte stellen Sie uns die fehlenden Unterlagen bis zum 4. Oktober zu.» Von den 9 Unterlagen habe ich 2 schon mit dem Antrag eingereicht. Beim Nachtelefonieren kommt die schnippische Bemerkung, das habe sich wohl gekreuzt. Kann nicht sein, denn dann hätten sie sich nicht «für mein Vertrauen», d.h. für den Antrag, bedanken können! Die weiteren 7 Unterlagen, für die ich teilweise auf die Gemeinde muss, schicke ich am 23. September ab. 

 

Brief vom 2. Oktober, Erinnerung fehlende Unterlagen: Anspruch auf Arbeitslosenentschädigung: 

«Mit Schreiben vom 6. September haben wir Sie darauf aufmerksam gemacht, dass bei uns diverse Unterlagen noch fehlen. Leider haben wir bis zum heutigen Zeitpunkt nicht alle der verlangten Unterlagen erhalten. Wir weisen Sie darauf hin, dass ohne diese Unterlagen Ihr Anspruch nicht weiter abgeklärt werden kann.» Es folgen 2 Punkte, die ich beide erfüllt hatte. Ich rufe also wieder an, die zuständige Person ist angeblich «besetzt».

  • Ich erkläre, ich hätte einen unhöflichen Brief bekommen und verstehe nicht, was man jetzt noch von mir wolle.
  • Die Person mit hörbarem Migrationshintergrund: Ich finde das Schreiben nicht unhöflich.
  • Ich: Das entscheide immer noch ich, als Empfängerin des Briefes.
  • Die Person: Jetzt sei ich aber unhöflich.
  • Ich: Ich darf mich wohl noch beschweren, wenn etwas nicht in Ordnung ist!! Sowieso: Es geht jetzt darum, das ich nicht verstehe, was das Schreiben soll. Wie soll denn der Wortlaut der bereits eingereichten Angaben sein, damit Sie mir nicht einen Strick daraus drehen?
  • Die Person: Ich - äh - wir meinen, dass ...

Die eine Unterlage bekam ich nun von einer externen Stelle, der Wortlaut ist anders als die Stellenhabenden von der Arbeitslosenkasse meinen, dass ...

Kommentar schreiben

Kommentare: 0