So konzeptlos und in dysfunktionalen Dogmen verhaftet, ist die Psychological Care weder Partnerin gegenüber der Politik noch gegenüber den Kostenträgerinnen, geschweige denn gegenüber den Klientinnen und Klienten (siehe Dami Charf «Wie eine gute Psychotherapie von alten Dogmen behindert wird» https://therapeuten.traumaheilung.de). Ein Vierteljahrhundert nach der Lebensmittelbranche liegt es nun am Gesundheitswesen,
- sich in Branchen zu organisieren,
- diesen einen Namen zu geben – ich schlage im vorliegenden Fall PSYCHOLOGICAL CARE vor,
- Visionen, Ziele und Konzepte zu definieren,
- diese kreativ in einen Entwicklungsprozess einfliessen zu lassen, der JETZT BEGINNT.
Die Dienstleistungen der Psychological Care sind gemäss ihrer Person und ihrer Lebenswelt individualisiert den Klientinnen und Klienten anzubieten. Die Drehtüre, manipulative Übergriffe auf die Persönlichkeit und Demontage der Ressourcen sowie Desintegration bzw. das Zurückschicken in dysfunktionale Lebenswelten haben als Milchkuh der Psychiatrie und der ambulanten Psychotherapie ausgedient. Therapie muss bio-psycho-sozial vernetzte, sozialverträgliche Projektzusammenarbeit sein. Wir brauchen Transparenz und ein Qualitätsmanagement, das der Deutungshoheit der Klientinnen und Klienten unterliegt.
Im Einzelfall ist eine individuelle Dreierpartnerschaft auf Augenhöhe zwischen Klientin, Leistungserbringer_in und Kostenträgerin herzustellen. Um jene zu stützen ist die Forderung an die Politik eine Ombudsstelle auf Bundesebene, wohl im Bundesamt für Gesundheit, die für alle Beteiligten und alle Anliegen, die der systematischer Bearbeitung unterliegen, gleichermassen zugänglich ist.
Ich rede weniger von Krankheiten und Psychosen, auch nicht von Schocktraumata, vielmehr von den schweizgemachten sozialen Traumata, die «nicht sind, weil sie nicht sein dürfen». Allen voran von der emotionalen Vernachlässigung, die in unserer Diskriminierungsgesellschaft in komplexer Weise ganze Biografien durchziehen und stets eine AKUTE Komponente enthalten, die bearbeitet werden kann – wenn sie nicht gemäss dem vorerwähnten Setting auch von der Fachwelt ignoriert wird. Dies muss ambulant geschehen, weil die Psychological Care als Integration aufgefasst werden muss. Es geht um die Gewährleistung einer funktionalen, menschenwürdigen und lebenswerten sozialen und materiellen Lebenswelt analog der Massnahmen und Institutionen für Flüchtlinge sowie aus dem Gefängnis entlassene Kriminelle. Nicht wegsperren, entmündigen und auf Therapie warten lassen in Kliniken, sobald Betroffene den Begriff Trauma in den Mund nehmen.
Die Suche nach adäquater Therapie bzw. Psychological Care ist eine Konfrontation mit Chaos, Desinformation und am langen Arm Fernhalten mit dem Doublebind: «Die Entscheidung liegt bei dir, aber die Wahl habe ich», was die Therapeut_innen noch mächtiger, die Klient_innen noch ohnmächtiger macht. Dass ausgerechnet in der Gesundheitsindustrie wie sonst in keinem Wirtschaftszweig Erstgespräche (Offertgespräche) abgerechnet werden dürfen, ist Ausbeutung von Menschen in Notlage. In der Regel entbehren solche «Gespräche» jeder Professionalität: Seitens der Klientin sorgfältig aufbereitete und im Vorfeld zugestellte Dokumentation, um genau dies zu vermeiden, werden systematisch missachtet. So werden Menschen mit sozialen Traumata in Erstgesprächen systematisch durch Projektion in den Traumamodus manipuliert.
Ich habe ein Anforderungsprofil Therapeut_in und fachliche Bezugsperson erstellt und stelle fest: Es gibt keinen Ort, dieses im Rahmen einer Therapiesuche erfolgsversprechend zu platzieren. In einem aktuellen, übersichtlichen und informativen Quervergleich über alle in der Schweiz praktizierenden Fachleute muss der Steckbrief einer Therapieperson sein:
- persönliche Vision,
- Porträt mit Foto,
- Aus- und Weiterbildung,
- Methodik,
- Entwicklungsbereitschaft,
- Erfolgsnachweis.
Aktuell fühlt sich eine Klientin wie Schuberts Forelle im Bächlein helle, wo der Fischer das Wasser tückisch trübe macht, um sie fangen zu können. MEIN ANGEBOT: Aufbauend auf meiner Expertise und meiner eigenen Therapiesuche als Pilotprojekt im Rahmen der Reform der Psychotherapie mit Fachleuten zusammen ein Projekt SCHNITTSTELLE Klient_in – Therapeut_in im oben erwähnten Ansatz realisieren.
Kommentar schreiben